Ernst – Stern. Ein Anagramm
Ein alter Mann malt Sterne. Sein Name: Ernst. Es wirkt, als wäre der Name Bestimmung, denn die Buchstaben sind die gleichen wie im Wort Stern. Allerdings musste er siebzig Jahre warten, bevor er seiner Passion…
„Ich kämpfe wie ein Widder“
Ich bin immer wieder berührt von Frauen, die mir im Laufe meines journalistischen Lebens begegnen. Zuletzt habe ich Helga Rohra kennen gelernt. Die ehemalige Dolmetscherin hat Demenz. Diagnostiziert wurde die Krankheit bei ihr, als sie…
Blech am Körper
Müll glänzt. Blechdosen, Kronkorken, Joghurtbecherdeckel, Sicherheitskappen auf Champagnerkorken und verlorene Radkappen glänzen. Es glänzen Kaffeeverpackungen und Pralinenbetten. Auch Disketten, alte Filmrollen und Schokoladenpapier. Miss Lata ist diesem Glanz verfallen, lange schon. Damals war es eine…
»Schön ist das nicht«
Waltraud Schwab erhält den Journalistenpreis der deutschen Zeitungen – Theodor- Wolff-Preis 2005 in der Kategorie »Lokales« für den Beitrag »›Schön ist das nicht‹«, erschienen in der taz – die tageszeitung, Berlin, am 25. Februar 2004.
Waltraud Schwab beleuchtet eine außergewöhnliche Person in einer ungewöhnlichen Umgebung. Der ehemalige Hubschrauberpilot und Arbeitslose sorgt in einem Berliner Kiez, wo 50 Prozent der Bewohner von Lohnersatzleistungen leben, für Recht und Ordnung. Er ist in diesem Teil des Weddings der heimliche Bürgermeister. Mit klarer, unverkrampfter Sprache lässt sie den Hausmeister agieren, erzählt wie nebenbei sein abwechslungsreiches Leben. Kurz und prägnant schildert sie die Verhältnisse in einem Berliner Kiez, der in Verruf ist. Vortrefflich gelingt Waltraud Schwab ein Porträt, eingebettet in eine Zustandsbeschreibung über das Wohnquartier. Die Autorin nimmt in bester Reportagemanier den Leser an die Hand, führt ihn zu Klaus Dehne und zu seinen ungezogenen, schwierigen Jugendlichen. Beiden nimmt man ihre Rollen ab. Ein lebhafter, vorbildlicher Beitrag, der von der Beobachtungsgabe und den erzählerischen Fähigkeiten der Autorin lebt.