Brombeerkind

„Brombeerkind“ wird der Titel des Romans lauten. Ende März wird er erscheinen. Mein Arbeitstitel war: „Mora – Amor“. Es ist ein Anagramm. „Mora“, Brombeere, ist geblieben.

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Fiktion kann die Wirklichkeit nicht toppen, finde ich. Wenn ich mir die Geschichten von Menschen, über die ich journalistisch berichte, ausdenken würde, niemand würde mir glauben. Wie die Leute ihre Worte wählen, was sie sagen, was sie erlebt haben, das ist einzigartig, authentisch, originell und unerfindbar.  – Trotzdem wollte ich immer fiktional schreiben, fand aber, dass meine Geschichten keine Tiefe hatten und verwarf sie immer wieder.

Erst die Schriftstellerin Silvia Bovenschen, mit der ich kurz vor deren Tod ein Interview führte, durchschlug den Knoten, als sie sagte, man müsse sich die Fiktion zu eigen machen. Sie benutzte das Wort „anverwandeln“, man müsse sich die Geschichte und die Figuren „anverwandeln“ Das Wort hatte ich zuvor noch nie gehört. Ich hat es so verstanden, dass man die Fiktion zu seiner Realität machen muss, wie Leute es tun, die Falschaussagen machen und beginnen, das für die Wahrheit zu halten. „Eine andere Wirklichkeit ist möglich.“ Da erst konnte ich den Roman schreiben. Weil ich anfing, an die Figuren zu glauben. Vor sieben Jahren ungefähr habe ich damit angefangen. Im März 2021 kommt das Buch raus.