#Adventskalender mit Unsinnsgedichten 2020
Hier sind alle Unsinnsgedichte, die ich im #Adventskalender 2020 auf Twitter bisher gepostet habe.
denn s’Christikind ist in Quarantäne
es kommt nicht, um bei euch zu sein
und euch von allem zu erlösen.
Zum Trost trinkt doch ein Gläschen Wein,
geht kurz zum See, grüßt weiße Schwäne
und legt euch später einfach drin
entspannt auf euer Sofa hin,
um still und weihnachtlich zu dösen.
Ein Huhn wollt auf die Barrikaden:
„Nein, Eier leg ich keine mehr“,
schreit es und hüpft auf einem Bein vor Freud –
das hat es später sehr bereut,
denn dabei kam’s zu Schaden.
Der alte Nachbar mit dem Hund
Drei wilde Kerle fanden
Die Katze sitzt hoch auf ’ner Leiter,
Am Boden liegt das kleine Blatt,
bewegt sich leicht im Wind.
Es hatte, sagt es, den Baum satt,
wollt weg von dessen Stamm anstatt,
wollt tanzen, lachen, lustig sein
und Welt verbessern obendrein.
Da kam ne große Waldameise
und nahm es mit auf eine Reise
in ihren Bau. Die Sau.
18. Türchen vom #Adventskalender mit Unsinnslyrik:
Drei Ritter stehn an einem Bach
und wissen nicht mehr weiter.
Der erste sagt: „Dass ich nicht lach.“
Der zweite sagt: „Ich mach jetzt Krach.“
Der dritte denkt ein wenig nach
und sagt dann: „Ah, ich hab’s:
Wir sind wohl Außenseiter.“
17. Türchen vom #Adventskalender mit Unsinnslyrik:
Ein Zauberer vergaß,
dass auf seiner Nas
eine Fliege saß.
Und wie geht das weiter?
Gar nicht leider.
16. Türchen vom #Adventskalender mit Unsinnslyrik:
Wir müssen über Locken raunen,
sie sind der neue Hit,
sie ringeln, kräuseln, wellen sich,
düngen Rettich und Lattich,
sind an Rohrgewinden Kitt
und wärmen nun mit Lockendaunen.
15. Türchen vom #Adventskalender mit Unsinnslyrik:
Dieses mal mit Titel:
4 2 1 – 1 2 4
maliziös
affrös
bös
–
gut
mit mut
und cowboyhut
14. Türchen vom #Adventskalender mit Unsinnslyrik:
Ein Tiger sich die Nase brach
beim Schnüffeln an ’ner Ratte.
Hey Tiger, was für eine Schmach,
das war doch eine Latte.
13. Türchen vom #Adventskalender mit Unsinnslyrik:
Der Mann im Mond
betont,
nicht cisgender zu sein.
Sagt drauf Frau La Luna:
„Das ist überaus fein.“
12. Türchen vom #Adventskalender mit Unsinnslyrik:
Das Rumpelstilzchen ist jetzt Trump(t);
es backt, es braut, ja, golft sogar im Wind,
und plant schon, wie es weiter grumpt:
Denn übermorgen, so der Plan,
holt es der Königin ihr Kind.
Und ja, es denkt, wie gut es sei,
dass niemand, niemand weiß,
dass es, das ist der Lauf der Zeit,
nun Trumpelstilzchen heiß(t).
11. Türchen vom #Adventskalender mit Unsinnslyrik:
Am frühen Morgen kräht der Hahn
ki kii kikeriki.
Am späten Abend schmerzt der Zahn
i iii i iii i iii.
10. Türchen vom #Adventskalender mit Unsinnslyrik:
Einst eine Nord-Ameise
sich verirrte auf der Reise
in den Süden.
Da traf sie einen müden
Süd-Elefanten und fragte doof,
wo denn der Äquator sei.
Aber der Elefant verstand nur Bahnhof.
9. Türchen vom #Adventskalender mit Unsinnslyrik:
Ein Kind trägt seinen Ball so rund
mit Freude auf die Wiese,
da kommt herangerannt ein Hund
und beißt hinein, der Fiese.
(„Der will nur spielen“, sagt sein Herrchen,
doch wie der Herr so auch das Gscherrchen.)
8. Türchen vom #Adventskalender mit Unsinnslyrik:
Ein Mann von ordentlich Statur
küsst eine Frau; – Was sagt die nur:
„Du Mann, mach dich doch etwas klein,
ich steh schon hoch auf einem Bein
und komm doch kaum an deinen Mund,
das ist beim Küssen nicht gesund.“
7. Türchen vom #Adventskalender mit Unsinnslyrik:
Ich bin zu müde heut zum Dichten,
hab schlecht geschlafen, viel geträumt,
hat nicht gereicht für gute G’schichten,
hab nicht einmal was aufgeräumt.
6. Türchen vom #Adventskalender mit Unsinnslyrik:
„Was reizte den König an der Lügnerin“* bloß?
Der volle Mund? Die Augen groß?
Nein nein, es war der Liebe Qual,
die er begehrte,
was ihn nicht ehrte.
So ist der Masochisten Wahl.
Nun mal.
*Den Satz „Was reizte den König an der Lügnerin?“ hatte ich in der auf www.faz.de gelesen. Es war die Überschrift zu einem Artikel über Lola Montez: https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/rezensionen/sachbuch/marita-krauss-neue-biografie-ueber-lola-montez-17044135.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE
5. Türchen vom #Adventskalender mit Unsinnslyrik:
Jetzt sitz‘ ich hier
und will was dichten
von meiner Lieb
zu meinem Bier.
Ich tauch den Stift schon in die Tinte.
Nur, ernsthaft jetzt, das ist ne Finte,
denn Bier, das trinke ich mitnichten.
4. Türchen vom #Adventskalender mit Unsinnslyrik:
Da ist die Frau mit ihrer Hüfte
der rechten da, der schmerzenden,
sie sprang mit Übermut in die Lüfte
um zu erreichen den Ast vom Flieder,
will ihn runter ziehen wegen der Düfte.
„Aua, das war nix“, schreit sie,
„nie wieder. Nie wieder.“
3. Türchen vom #Adventskalender mit Unsinnslyrik:
Die Paprika, die Paprika
reist ungern nach Amerika*.
Dort wohnt der Kanibale,
der isst sie auch mit Schale.
* Dieses Unsinnsgedicht ist nur lustig für die, die beim Wort „Amerika“ automatisch an die USA denken. Treffender wäre wohl, wenn es hieße: Die Paprika, die Paprika / reist gar nicht gern nach Europa. / Dort wohnt der Kanibale, /der isst sie auch mit Schale. Dann allerdings muss die zweite Silbe im Wort „Europa“ betont werden, damit es gut klingt.
2. Türchen vom #Adventskalender mit Unsinnslyrik:
Juchu jauchzt jetzt Prinz Firlefanz
bald will er König sein,
setzt sich ne Krone auf und tanzt
nennt sie Corona mein.
Sie glitzert sehr, das endet
mit Blindheit, denn sie blendet.
1. Türchen vom #Adventskalender mit Unsinnslyrik:
Weise wandert ’ne Ameise,
(Ameisin träf‘ es mehr),
den Scheitel vom Amthor* entlang.
Genüsslich knabbert sie + leise
Schuppen an sei’m Haaransatz an.
Da kratzt sich der Amthor, der
bislang eher gegelt sich gibt auf Geheiße.
„Scheiße“, schreit sie, „hast du ’ne Meise“
*Statt Amthor können auch andere Politiker mit Scheitel hier eingefügt werden.
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