Die Ballade von Kersten und Rolf

Immer wenn ich in Warnemünde an der Ostsee bin und im Wald nach Wilhelmshöhe gehe, fallen mir Blödsinnsgedichte ein. Ich weiß auch nicht warum. Dies hier ist ein weiteres. „Kersten“ ist übrigens ne norddeutsche Variante des Namens „Christian“. Ich hatte neulich einen Kollegen, der so hieß …

 

Die Ballade von Kersten und Rolf

Ein Stein klemmt fest sich untern Schuh
und hofft auf diese Weise
zu gehen auf große Reise,
da g’sellt ein zweiter Stein sich zu.

„Rolf heiß ich“ sagt der zu dem Ersten,
der nickt und sagt genervt nur: „Kersten“.
„Aus Hamburg?“ fragt da klug der Zweite
„Hamburg war gestern, Köln ist heute“,
lügt Kersten forsch und wird nicht rot,
Rolf ist beeindruckt ob der Weite
und dass das Reisen geht so flott.

Da stolpert schon der Mann vom Schuh,
schuld war der Hund an seiner Leine,
der rannte auf ’nen Rüden zu.
Da, Kersten schwankt, er rutscht und fällt,
vergeblich ruft er „hilf“,
Rolf selber wankt und langt nicht zu.
Merk: Lügen haben kurze Beine.